Praktikum in Berlin
Interview mit Naomi Linton-Kubelka, Studentin des Bachelorstudiengangs Gesundheits- und Krankenpflege, 20.2.2020
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In welcher Institution haben Sie Ihr Auslandspraktikum gemacht und was war Ihr Aufgabenbereich? Ich habe mein Auslandspraktikum an der Charité in Berlin absolviert. Ich arbeitete auf der infektiologischen Intensivstation. Die Patientinnen und Patienten waren meist aufgrund einer Atemwegserkrankung im Krankenhaus stationär aufgenommen und intensivpflichtig. Außerdem waren viele im sogenannten „Weaning“ (Beatmungsentwöhnung). Zusätzlich zur Überwachung der Patientinnen und Patienten und Monitoring der diversen Geräte, wie zum Beispiel die ECMO, war die Pflege als Unterstützung bei der physikalischen Therapie im Einsatz. Auch die Angehörigenbetreuung zählte zu den pflegerischen Aufgaben. Warum haben Sie sich zu einem Praktikum im Ausland entschlossen? Ich wollte die Pflege in einem weiteren deutschsprachigen Land näher kennenlernen, um Unterschiede beziehungsweise Gemeinsamkeiten zu erkennen. Was nehmen Sie an Erfahrungen aus dieser Zeit mit? Ich hatte mir erhofft, in Berlin auf der Intensivstation viel zu sehen und zu lernen. Meine Erwartungen wurden erfüllt – mein Ziel, möglichst viel Neues zu lernen, sahen auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station. Sobald sie eine Lernsituation für mich erkannten, wurde ich hinzugezogen, entweder in einer passiven Rolle (als Beobachterin) oder in einer aktiven Rolle (als helfendes Teammitglied). Außerdem habe ich die Arbeitsabläufe einer Intensivstation kennengelernt und mich mit dem Equipment auf dieser vertraut gemacht. Wo liegen die Unterschiede/Ähnlichkeiten im Arbeiten im Vergleich zu den bisherigen Praktika, die Sie in Österreich absolviert haben? Der Vergleich ist etwas schwierig, da ich in Wien meine Praktika im Bereich der Akutpflege auf Normalstation absolvierte. Ähnlichkeiten sind jedoch im Bereich des ressourcenorientierten Arbeitens zu erkennen. Die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten wird sowohl in Wien als auch in Berlin sehr gefördert. Hatten Sie die Möglichkeit, etwas von Berlin kennenzulernen? Ja, meine Dienste waren Montag bis Freitag von 6.30 bis 14.30 (in Deutschland gibt es keine zwölf Stunden Dienste). Meine Praktikumsstelle war am Campus Mitte, also im Stadtzentrum, und ich konnte in nur 15 Minuten zu Fuß beim Brandenburger Tor sein. Ich nahm mir daher vor, wenn das Wetter es erlaubte, nach jedem Dienst ein neues „Kitz“ in Berlin zu erkunden. Zusätzlich hatte ich auch die Wochenenden, um Berlin näher kennenzulernen. So konnte ich viel von Berlin sehen und schöne Erfahrungen sammeln! Wie sieht Ihr Fazit aus? Ich würde Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege unbedingt empfehlen, ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Ich bin sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben und würde sie nicht missen wollen! Es war bereichernd und öffnete neue Perspektiven! |